Bundesgeld im STEP Bahnausbauschritt 2035: Baureife für Bahnknoten und Herzstück Basel ist das Ziel

Die Regierungen der Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt haben den Standbericht der Bahnknotenorganisation zu den Planungsarbeiten für den Ausbau des Bahnknotens Basel inklusive neuer Durchmesserstrecke – dem Herzstück – zur Kenntnis genommen. Sie sind zufrieden mit dem aktuellen Planungsfortschritt. Die beiden Regierungen fordern mit Nachdruck die Aufnahme der vollen Projektierungskosten für die auch im nationalen Kontext unverzichtbare und dringliche Ausweitung des Basler Schienen-Nadelöhrs im STEP Bahnausbauschritt 2035.

Die Regierungen der Kantone BL und BS zeigten sich im Herbst 2017 halbwegs erfreut: Positiv ist, dass im bundesrätlichen Botschaftsentwurf zum Bahnausbauschritt 2035 die Finanzierung wichtiger Ausbauten auf den Zulaufstrecken nach Basel in Aussicht gestellt wurde. Dies namentlich für die bahntechnische Anbindung des Flughafens Basel Mulhouse, für die Elektrifizierung der Hochrheinstrecke, womit dieser Streckenast in das System der trinationalen S-Bahn Basel eingebunden werden kann, oder für den Ausbau der Wiesentalbahn, wodurch eine dringend notwendige Kapazitätserweiterung möglich wird. Die Regierungen der beiden Basel rechnen fest damit, dass die entsprechenden Bundesgelder in der für diesen Herbst erwarteten Botschaft enthalten sind, nebst den nötigen Finanzmitteln für den Bau neuer Haltestellen sowie für eine bessere Perronerschliessung im Bahnhof Basel SBB.

Im genannten Botschaftsentwurf waren aber lediglich Planungsmittel, jedoch keine Projektierungsmittel für das Herzstück Basel enthalten. Die Regierungen der Kantone BL und BS fordern daher mit Nachdruck, dass die nötigen Projektierungskosten von rund CHF 120 Millionen in den Bahnausbauschritt 2035 aufgenommen werden. Dies ermöglicht es, das Herzstück lückenlos fertig zu projektieren. Damit werden ideale Voraussetzungen geschaffen, damit der Bund im nächsten Ausbauschritt die notwendigen Baukosten sprechen kann. Bei normalem Projektverlauf wäre auf diese Weise ein Baubeginn vor 2030 und eine Inbetriebnahme vor 2040 möglich.

Die regionalen Zulaufstrecken, deren Ausbau der Bund voraussichtlich finanzieren wird, lassen sich nur mit dem Bau der Durchmesserstrecke Herzstück zu einem leistungsfähigen Bahn-System, mithin zu einer benutzerfreundlichen trinationalen S-Bahn verknüpfen. Und nur so kann die wachsende Mobilitätsnachfrage künftig bewältigt werden. Sollten die Projektierungskosten für das Herzstück nicht, wie von der ganzen Region gefordert, in der Botschaft zum STEP AS 2035 berücksichtigt sein, droht ein längerdauernder Stillstand dieses Schlüsselvorhabens. Davon wäre die ganze Schweiz betroffen: Mit dem Herzstück werden Kapazitäten für den überregionalen Bahnverkehr geschaffen, schnellere internationale Verbindungen ermöglicht (zum Beispiel auf der Achse Frankfurt – Basel – Mailand oder Mannheim– Zürich) und ein effizienter Bahnanschluss zum dritten Landesflughafen der Schweiz Basel Mulhouse erstellt.

Der Grossraum Basel erfährt gemäss sämtlichen Prognosen in den nächsten 20 Jahren ein weiteres Bevölkerungs-, Wirtschafts- und Verkehrswachstum. Im Interesse der Region sowie auch der ganzen Schweiz muss eine leistungsfähige S-Bahn in der zweitgrössten und dynamischsten Wirtschaftsregion des Landes realisiert werden. Deshalb wird das Herzstück von Politik und Wirtschaft der gesamten Region mitgetragen. Auch das Lötschberg- und das Gotthardkomitee unterstützen das Herzstück Basel.

Der Begriff «Bahnknoten» hat eine doppelte Bedeutung: Zum einen unterstreicht er, dass Basel ein Eisenbahnknotenpunkt von internationaler und nationaler Bedeutung ist. Zum anderen ist «Bahnknoten Basel» die Bezeichnung für die Projektorganisation, die den Ausbau der Bahninfrastruktur plant und koordiniert. In der Organisation Bahnknoten Basel arbeiten seit 2015 unter Leitung des Kantons Basel-Stadt das Bundesamt für Verkehr (BAV), der Kanton Basel-Landschaft sowie SBB und DB zusammen. Für das Vorprojekt der Durchmesserstrecke Herzstück Basel haben die Parlamente der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft 2014 einen Kredit von insgesamt knapp 30 Mio. CHF bewilligt. Erst mit dem Herzstück können die bestehenden S-Bahn-Linien zu einem effizienten S-Bahn-System mit Durchmesserlinien, wie sie andere Städte längst kennen, verknüpft werden.

Hinweise:

Standbericht 2018-01, Bahnknoten Basel mit Schlüsselprojekt Herzstück

Infos zum Bahnknoten Basel mit Durchmesserstrecke Herzstück: www.bahnknoten-basel.ch

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