Städtevergleich Mobilität

Foto: BVU, MOB

Die Städte Basel, Bern, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich haben 2023 zum dritten Mal nach 2012 und 2017 einen gemeinsamen Bericht «Städtevergleich Mobilität» erstellt. Darin werden die Städte kurz charakterisiert und Kennwerte zum Verkehrsverhalten der jeweiligen Stadtbevölkerung verglichen – beispielsweise der Modal Split, der zeigt, welche Verkehrsmittel welchen Anteil an den zurückgelegten Wegen ausmachen. Der Bericht enthält weitere Kennwerte zu den Verkehrsinfrastrukturen der Städte sowie Daten aus Verkehrszählungen. Zusätzlich werden Kennziffern aus den Bereichen Sicherheit und Umwelt verglichen.

Verstärkter Austausch zwischen den Städten

Der «Städtevergleich Mobilität» dient einerseits als Basis für einen besseren Austausch und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Städten im Bereich Verkehr. Anderseits bildet er eine wichtige Grundlage für die Erarbeitung von Mobilitätsstrategien und Massnahmen und dient als Instrument zur Beobachtung der künftigen Verkehrsentwicklungen. Die Erkenntnisse aus dem Städtevergleich Mobilität fliessen in Basel in die aktuelle Verkehrsplanung des Kantons ein.

Der Vergleich macht deutlich, dass die sechs Städte mit Blick auf die Mobilität dieselben Herausforderungen zu meistern haben: Der Raum ist begrenzt, die Siedlungsdichte hoch. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Arbeitsplätze langfristig zu und die Ansprüche an eine gute städtische Lebensqualität wachsen. Alle Städte treiben deshalb eine umwelt- und stadtgerechte Mobilität voran.

2021 war stark von der Pandemie geprägt

Die Zahlen zum Jahr 2021 sind stark von den Auswirkungen der Pandemie geprägt: In allen beteiligten Städten ging die Mobilität trotz Zunahme der Bevölkerung gesamthaft zurück. Die Menschen waren weniger oft, weniger lang und weniger weit unterwegs – insbesondere mit dem Öffentlichen Verkehr.

Basel mit hohem Velo- und geringem Auto-Anteil

Basel weist zwar die zweithöchste Einwohnerzahl unter den sechs beteiligten Städten aus, erstreckt sich jedoch über die kleinste Fläche und hat demzufolge die höchste Siedlungsdichte. Auf 1‘000 Einwohnende kommen in Basel 319 Autos – der tiefste Wert im Städtevergleich. Gegenüber 2015 ist eine Abnahme um 5% zu verzeichnen. In den anderen Städten kommen auf 1‘000 Einwohnende 331 (Zürich) bis 451 (St. Gallen) Autos. Entsprechend fällt das Bild aus, wenn man schaut, wie die Einwohnenden ihren Arbeitsweg innerhalb der Stadt zurücklegen: In Basel sind 9% (2015: 11%) mit dem Auto oder dem Motorrad unterwegs, 39%  (48%) benutzen Tram oder Bus und 51% (42%) fahren mit dem Velo oder gehen zu Fuss zur Arbeit. In anderen Städten liegt der Anteil der Autos und Motorräder höher, weniger Menschen sind mit dem Velo oder zu Fuss unterwegs.

Die Basler Bevölkerung nutzt für ihre Wege insgesamt in erster Linie das Velo oder geht zu Fuss. Die zurückgelegten Wege mit dem öffentlichen Verkehrs waren 2021 im Vergleich zu 2015 stark rückläufig. Der Anteil der Autowege an den zurückgelegten Wegen hat von 22% auf 20% abgenommen. Die Verkehrsleistung im motorisierten Individualverkehr ist gemäss Verkehrsindex dennoch praktisch konstant geblieben (+1%). 41% aller Einwohnenden, die ein eigenes Auto haben, löst eine Anwohnerparkkarte. In den anderen Städten liegt dieser Anteil zwischen 9% und 27%.